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Sinus pilonidalis – Steißbeinfistel

Laser statt OP – ambulant und in örtlicher Betäubung

Ein Sinus pilonidalis (Pilonidalsinus, „Haarnestgrübchen“, „Steißbeinfistel“) ist eine Entzündung des Unterhautfettgewebes, die durch das Einwachsen von Haarfollikeln in die Gesäßfalte (Rima ani) bedingt ist. In Deutschland leiden etwa 26 von 100.000 Einwohnern unter Steifbeinfisteln. Vor allem junge Männer sind betroffen. Eine genaue Ursache der Erkrankung ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Man geht davon aus, dass sich kleine Haarfollikel (Strukturen, die die Haarwurzel umgeben) unter der Haut entzünden und einen Abszess bilden.

Klinik

Ein Pilonidalsinus macht nicht immer Beschwerden. Meist sind eine oder mehrere kleine Öffnungen erkennbar. Im Falle einer Entzündung, wird der Befund schmerzhaft und es kann sich Eiter entleeren. Sitzen und Liegen ist meist nur noch schwer möglich.

Diagnostik

Der Sinus pilonidalis ist eine klinische Diagnose. Der Arzt/ die Ärztin stellt die Diagnose nach einer eingehenden Anamnese und körperlichen Untersuchung.

Unser Therapieansatz

Anstelle das befallene Hautareal großräumig herauszuschneiden und mittels einer Hautlappenplastik zu verschließen oder über Wochen offen zuheilen zu lassen, werden bei der Laserablation des Piolonidalsinus lediglich die Hautgänge mittels gezielter Hitze, die der Laser produziert, verschlossen. Der Eingriff erfolgt in örtlicher Betäubung. Die Behandlung dauert nur wenige Minuten. Die präzise Dosierung und Applikation des Lasers ermöglicht eine zielgerichtete Behandlung der betroffenen Areale, ohne dass das umliegendes Gewebe geschädigt wird oder gar entfernt werden muss. Die örtliche Betäubung erlaubt eine sofortige Rückkehr zum gewohnten Alltag. Die verbleibenden kleinen Wunden heilen zügig ab. Es kann lediglich zu geringer Wundsekretion in den Folgetagen kommen. Innerhalb weniger Wochen, während denen nur selten Schmerzmedikamente notwendig sind, kommt es zur kompletten Abheilung.

Vorteile gegenüber der herkömmlichen Operation

  • Selektives Verschließen des Fistelganges anstelle eines ausgedehnten Herausschneidens
  • Ambulanter Eingriff und kein stationärer Aufenthalt erforderlich
  • Örtliche Betäubung statt Vollnarkose
  • Sehr schmerzarm – maximaler Patientenkomfort
  • Minimale Wundflächen – exzellente Heilungsergebnisse
  • Kurze Behandlungsdauer – schnelle Genesung
  • Keine Absetzen der Antikoagulation erforderlich
  • Nur wenige Tage Arbeitsunfähigkeit – ideal für Selbstständige

Häufig gestellte Fragen

Wie entsteht eine Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis, Pilonidalsinus)?
Ursache für einen Pilonidalsinus sind chronische Entzündungen in der Rima ani, der Mitte der Gesäßfalte. Heute verdichten sich die Hinweise, dass der Pilonidalsinus durch das Eindringen von Schnitthaarfragmenten durch die intakte Haut hindurch erfolgt. In diesem Fall findet man in dem Fistelgang bzw. der Abszesshöhle bis zu 400 kurze, scharfe Haarfragmente. Diese Schnitthaare stammen in nicht wenigen Fällen vom Hinterkopf, wie kriminaltechnische und statistische Verfahren zeigen konnten. Diese Schnitthaare sind bereits unmittelbar nach dem Haarschnitt in der hinteren Schweißrinne bis in dem Lendenwirbelbereich nachweisbar.
Häufige Kurzhaarschnitte von trockenem Haar sowie Rasur von Nacken, Rücken und Gesäß erhöhen die Anzahl der scharfen Haarfragmente und erhöhen die Rezidivrate nach Operation. Dieser Mechanismus könnte auch erklären, warum Pilonidalsinus – neben der Anwesenheit der jungen Männer mit entsprechendem Krankheitsdisposition – im Militär häufiger zu beobachten ist.
Welche Stadien gibt es?
Milde Verlaufsform
Der Patient/die Patientin merkt von der Steißbeinfistel kaum etwas. Es zeigen sich keinerlei Entzündungszeichen. In der Gesäßfalte finden sich nur wenige kleine Fistelöffnungen. Akut entzündete Verlaufsform Durch äußere Einflüsse wie Reibung der Gesäßhälften, starke Behaarung und Schweiß bildet sich eine für Bakterien optimale Umgebung. Die Folgen sind starke Entzündungen und Eiterbildung.

Chronischer Verlauf
Hier liegt keine akute Entzündung mit Überwärmung und Schmerzen vor. Allerdings findet sich eine dauerhafte Absonderung von Eiter bzw. Wundsekret oder blutiger Flüssigkeit aus den Poren. Die Unterwäsche ist häufig mit Eiter oder Blut verschmiert. Ein Übergang in die akut entzündete Form mit Schmerzen, Rötung und Wärmegefühl ist jederzeit möglich.

Wie stellt man die Diagnose?
Die Diagnose wird anhand der Krankheitsgeschichte und Schilderung der Beschwerden gestellt. Eine körperliche Untersuchung der Steißbeinregion genügt. Typische und diagnoseweisende Befund sind kleine Fistelöffnungen und/oder schmerzhafte Schwellungen
in der Gesäßfalte beziehungsweise am Steißbein, welche das Sitzen erschweren.
Wann soll man eine Steißbeinfistel behandeln?
Sowohl Beschwerden im chronischen Stadium (Schmerzen, Sekretion) als auch als Komplikation auftretende akute Entzündungen stellen Therapiebedürftigkeit dar.
Welche Möglichkeiten der Therapie gibt es?
In der akuten Entzündung muss der Eiter abfließen können. Hierfür erfolgt ein Entlastungsschnitt. Sobald die akute Entzündung abgeheilt ist, gibt es prinzipiell vier Behandlungsmöglichkeiten.

1. Totalexzision mit sekundärer Wundheilung, d.h. das gesamte betroffene Areal wird herausgeschnitten und die offene Wunde heilt über mehrere Wochen von der Tiefe her von selbst ab.

2. Totalexzision mit plastischer Deckung, d.h. das gesamte betroffene Areal wird herausgeschnitten und die Wunde mittels einer größeren plastischen Operation verschlossen.

3. Pit-picking: Hier werden in der Mittellinie nur reiskorngroß die Ausgangspunkte der abszedierenden Entzündung, die eingewachsenen Haarfollikel („pits“) ausgeschnitten, die Fistel unter Schonung des umgebenden Gewebes bis in die Tiefe von Haaren und Granulationsgewebe befreit und gegebenenfalls ergänzend die Abszesshöhle von einer seitlichen Inzision ausgeräumt.

4. Laserablation: s.u.

Was passiert bei der Laserablation der Steißbeinfistel?
Die Steißbeinfistel wird mit einem Laserstrahl in minimal-invasiver Technik gezielt belichtet. Hierbei entsteht lokale Hitze, die zur selektiven Zerstörung des infizierten und fistulierenden Gewebes führt. Eine offene Wundfläche wird dadurch verhindert. Der Eingriff wird bei uns in örtlicher Betäubung durchgeführt.
Ist die Laserablation schmerzhaft?
Die Patientinnen und Patienten berichten über geringe bis gar keine Schmerzen. Einzig die Einstiche der örtlichen Betäubung sind zu spüren.
Ist eine Narkose bei diesem Verfahren erforderlich?
Nein, die Laserablation kommt ohne Voll- oder Rückmarknarkosen aus.
Was passiert nach der Laserablation?
Die kleinen Wunden heilen schnell ab. Eine geringe Restsekretion von Wundflüssigkeit kann noch für weniger Wochen besteht. Oft entsteht im Bereich des vormals bestehenden Pilonidalsinus eine Schwellung, die nach mehreren Wochen sich zurückbildet und nicht schmerzhaft ist. Unsere Patientinnen und Patienten benötigen nur sehr wenig bis keine Schmerzmedikation. Wir empfehlen für die ersten fünf Tage eine prophylaktische Antibiotikaeinnahme.
Wie schnell kann ich nach der Behandlung wieder normale Aktivitäten aufnehmen?
Die meisten Patientinnen und Patienten nehmen ihre normalen Aktivitäten bereits am Folgetag wieder auf.
Welche potenziellen Risiken und Komplikationen können sich durch die Laserablation ergeben?
Wie bei jedem medizinischen Eingriff sind auch diese Eingriffe theoretisch mit möglichen Risiken und Komplikationen verbunden. Zu den potenziellen Komplikationen zählt eine Wundinfektion. Um dieses Risiko zu minimieren, empfehlen wir die prophylaktische Einnahme von Antibiotika.
Spielt das Alter eine wichtige Rolle?
Das Alter spielt keine maßgebliche Rolle bei der Beurteilung, ob eines dieser Verfahren für Sie geeignet ist. Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen sind bereits erfolgreich mit diesen Verfahren behandelt worden.
Müssen Blut verdünnende Medikamente (Marcumar©, ASS, Xarelto©, Eliquis©) abgesetzt werden?
Nein, Sie können alle Ihre Medikamente weiter nehmen. Dies bedeutet für Sie eine zusätzliche Sicherheit, da keine Umstellungen notwendig werden.
Wird die Laserablation von meiner Krankenkasse bezahlt?
Die Kosten des Verfahrens werden von allen Krankenkassen übernommen.
Was wird zur Rezidivprophylaxe dringend empfohlen?

Zur Vorbeugung eines erneuten Auftretens des Pilonidalsinus empfiehlt sich dringend eine Laserepilation, die wir uns in der Praxis durchführen. (https://derma.raulin-und- kollegen.de/lasertherapie/haarentfernung/)

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Wichtige Meldung

Ausgenommen von unserem  aktuellen Annahmestopp für gesetzlich versicherte Patienten  sind unsere Privatambulanz, Ästhetikpatienten, Laserpatienten, Radiowellenpatienten, Stammpatienten sowie „Hausarztvermittlungsfälle“. Diese  Patienten können   weiterhin ohne feste Terminvereinbarung in unsere offene Sprechstunde kommen.

Aus Qualitätsgründen  können wir wegen unserer Tätigkeitsschwerpunkte “Lasertherapie”, “Ästhetische Dermatologie” und “Phlebologie” leider bis auf weiteres gesetzlich versicherte Patienten, die keine regelmäßigen Stammpatienten bei uns sind, nur dann...

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